Blauer Kompass: Städtische Starkregenvorsorge gewinnt höchste staatliche Anerkennung für Klimafolgenanpassung

19.09.2024 Erstellt von: GÖTTINGER ENTSORGUNGSBETRIEBE

Im Zuge des Klimawandels nehmen Starkregenereignisse zu. Um Göttinger*innen auf Starkregen vorzubereiten, hat die Stadt Göttingen gemeinsam mit den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB) ein umfassendes kostenloses Informations-, Beratungs- und Förderangebot auf die Beine gestellt. Dieses Angebot wurde am 19. September 2024 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Umweltbundesamt mit dem „Blauen Kompass“ in der Kategorie „Kommune“ ausgezeichnet. Dies ist nach der Verleihung des Preises „Klima kommunal 2024“ des Landes Niedersachsen die zweite hochrangige Auszeichnung für das Göttinger Starkregenvorsorge-Projekt.

Der Blaue Kompass ist die höchste staatliche Auszeichnung, die in Deutschland im Rahmen eines Wettbewerbs für Projekte zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels vergeben wird. Das städtische Projekt „Gö goes green – Starkregenvorsorge Göttingen“ konnte sich dabei gegen 300 bundesweit eingereichte Projekte durchsetzen. Es wird mit einem Preisgeld von 25.000 € prämiert. Am 19. September wurde der Preis feierlich in Berlin überreicht.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, so Oberbürgermeisterin Petra Broistedt. „Starkregenereignisse sind eine ernstzunehmende Gefahr - auch für Göttingen. Als Stadt wollen wir uns gemeinsam mit allen Göttinger*innen so gut es geht auf solche Ereignisse vorbereiten. Mit unserem kostenlosen Angebot zur Starkregenvorsorge können wir Hausbesitzer*innen dabei unterstützen, sich zu informieren und ihr Zuhause aktiv zu schützen.“

Interaktive Karte und Beratung vor Ort

Informieren, beraten, fördern – unter diesen drei Bausteinen lässt sich das Angebot der Starkregenvorsorge zusammenfassen. Einen ersten Überblick erhalten Göttinger*innen über die webbasierte Starkregengefahrenkarte. Interessierte können dort ihre Adresse eingeben und sich die Wasserstände und Fließwege für unterschiedliche Starkregenereignisse anzeigen lassen. Anschließend können Eigentümer*innen über die kostenlose Grundstücksauskunft Details zu ihrem Gebäude sowie eine Broschüre über mögliche Gefahren und Schutzmaßnahmen anfordern. Im selben Schritt können sie auch eine kostenlose Vor-Ort-Beratung durch die GEB beantragen. Mitarbeiter*innen der GEB informieren dann über mögliche Schwachstellen am Haus sowie Vorsorgemaßnahmen gegen das Eindringen von Wasser bei Starkregen. Sollten sich Eigentümer*innen daraufhin zur Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen entschließen, können diese von der Stadt Göttingen mit bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden. Ermöglicht wird dies über das Fördermodul Wasser & Begrünung des städtischen KlimaFonds.

Mehr als 550 Göttinger*innen haben die Grundstücksauskunft bereits genutzt und über 140 Eigentümer*innen konnten bislang durch die GEB vor Ort beraten werden. Das Angebot wird durch öffentliche Informationsveranstaltungen in besonders von Starkregen gefährdeten Stadtteilen ergänzt. Die nächste Infoveranstaltung ist im kommenden Herbst geplant. 

Richtiger Weg und weitere Schritte 

„Der Blaue Kompass zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, da wollen wir dran bleiben“, ergänzt Broistedt. Um nicht nur private Grundstücke, sondern auch den öffentlichen Raum auf Starkregenereignisse vorzubereiten, arbeitet die Stadt gerade an einem Stadtwasserhitzeplan, der im späten Herbst veröffentlicht werden soll. Das Konzept wird aufzeigen, wo in Göttingen Handlungsbedarf besteht und welche Schritte in Richtung einer hitze- und wassersensiblen Stadtentwicklung nötig und möglich sind.

Den Film zum Projekt gibt es hier.
Zu den Angeboten der Starkregenvorsorge geht es hier.